GANZ NAH UND WEIT WEG.

Eine Tour d´Horizon durch die fotografischen Arbeiten von Karl Mätzler

ausgewählt von Ruth Mätzler.

5. - 26. Juni 2020.

 

Foto: Karl Mätzler

 

Als Ruth Mätzler und ich zum ersten Mal im Loft der alten, revitalisierten Schallmoser Fabrik standen, hatten wir sofort das sichere Gefühl, dass dies unser Ort sei! Schon lange trugen wir uns mit dem Gedanken, eine Galerie zu eröffnen, die auch Platz für andere Projekte bieten sollte. Schnell entschlossen griffen wir also zu, und ein Name war auch bald gefunden. Das „extrazimmer“ brachte unsere vielfältigen Interessen, die nicht immer strengen Konventionen folgen, in witziger Weise auf den Punkt. Dass der befreundete Müry Salzmann Verlag gerade auf der Suche nach einer neuen Bleibe war, traf sich ebenfalls sehr gut. Sofort sprudelten die gemeinsamen Ideen! Jetzt gibt es dafür den passenden Raum.

Es lag der Gedanke nahe, die Galerie mit einer Präsentation meiner fotografischen Arbeiten zu eröffnen, wobei sich die Frage nach einem geeigneten Konzept stellte. Da mich niemand so gut kennt, wie meine Frau Ruth, mit der mich seit mehr als drei Jahrzehnten sowohl eine Liebes- als auch Arbeitsbeziehung verbindet, bat ich sie um ihre Mithilfe. Welche Bilder würde sie als „Kuratorin“ aussuchen? Welche Zusammenhänge würde sie herstellen?

Sie war sofort sehr angetan von der Idee und traf ihre Entscheidungen, wie immer, mit einer unglaublichen Schnelligkeit und intuitiven Zielsicherheit. Ihre Auswahl verblüffte mich und war bestechend. Einige meiner früheren Projekte kamen überhaupt nicht vor, dafür wurden Bilder ins Rampenlicht gestellt, die bislang nur Dokumente privater Erinnerungen waren. Es wurde schnell deutlich, dass unsere zahlreichen Reisen der letzten zehn Jahre nachhaltige Spuren hinterlassen hatten. Aber auch unsere unmittelbare Umgebung, so stellte sich heraus, war voller Überraschungen, die es mit den Reiseeindrücken durchaus aufnehmen konnten. Es enthüllte sich ein innerer Zusammenhang zwischen den Fotos, die an so unterschiedlichen Orten wie Nepal, Neuseeland, der Antarktis oder dem Lungau entstanden sind, den man vielleicht am treffendsten als Ausdruck einer leidenschaftlichen Verbundenheit mit der Natur und ihren vielfältigen Strukturen und Erscheinungsformen beschreiben könnte.

 

Karl Mätzler, geb. 1958 in Bregenz, lebt seit über 40 Jahren in Salzburg und ist Psychoanalytiker und Fotograf.

Psychoanalyse: www.maetzler.info

Fotografie: www.karlmaetzler.com