Antarktische Landschaften - bedrohte Weltmeere
Fotografien: Karl Mätzler, Salzburg
Skulpturen: Marlies Ebertshäuser, München und Naxos
Vortrag: Birgit Lutz, „Basislager“ Schliersee/Bayern
Schwimmende, bizarre Eisberge, die permanent ihre Gestalt zu verändern schienen, wenn man sie im Zodiac umkreiste, stellten den Fotografen Karl Mätzler vor besondere Herausforderungen. Es entstanden Bilder von unwirklicher Schönheit, die uns daran erinnern sollen, wie fragil und gefährdet diese Region der Welt ist. Nicht nur die Klimaerwärmung setzt unserer Erde zu, auch Plastikmüll und Mikroplastik in den (polaren) Weltmeeren bedrohen die Lebensgrundlage von Mensch und Tier. Was wir dagegen tun können, erzählt uns die Arktisexpertin, Autorin und Nordpolbezwingerin Birgit Lutz, die mit aufsehenerregenden Expeditionen in die nördlichen Polarregionen den Fokus auf deren Schutz legt. Marlies Ebertshäuser macht aus der Not des Meeres auf ihre Weise eine Tugend und zeigt mit ihren vorweihnachtlich heiteren Skulpturen, dass „Strandplastik“ mehr sein kann, als nur Plastik am Strand.
Ausstellungseröffnung und Vortrag: Montag 5. Dezember 2022, 19 Uhr.
Eisberge und ein brennendes Thema - Salzburger Nachrichten am 3. Dezember 2022 (Artikel im pdf-Format)
Marlies Ebertshäuser ist nicht nur (ehemalige) ambitionierte Lehrerin, sondern auch Fotografin, Mitglied der Münchner Gruppe foen, Sachensucherin, Künstlerin und Wahlgriechin. Seit 1978 verbringt sie ihre Lebenszeit abwechselnd in München und auf der Kykladeninsel Naxos, wo sie bereits vor vielen Jahren damit begonnen hat, die dortigen Strände vom Plastikmüll zu befreien, ihn zu entsorgen, zu recyclen und schließlich künstlerisch zu verwerten. Sie macht dabei auf eine spielerisch originelle Weise auf das Plastikproblem aufmerksam, wobei sich (vorweihnachtliches) Vergnügen und Nachdenklichkeit auf das Unterhaltsamste ergänzen dürfen. In ihrer Installation „Früher war mehr Lametta“ erhält der Begriff „Kunststoff“ damit eine ganz spezifische Bedeutung.
www.fo-en.de/marlies-ebertshaeuser
Birgit Lutz, Abenteurerin, Expeditionsleiterin, Arktisexpertin und Buchautorin arbeitete 15 Jahre lang als Journalistin für die Süddeutsche Zeitung. Auf der Expedition mit einem Atomeisbrecher zum Nordpol wurde ihre Leidenschaft für die hohe Arktis geweckt. Zweimal marschierte sie auf Skiern von der russischen Drifteisstation Barneo zum Nordpol, durchquerte Grönland (ebenfalls auf Skiern), lebte mit den Inuit in Ostgrönland und schrieb darüber viel beachtete Bücher und Reportagen. 2016 entwickelte sie mit dem „Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung“ ein Projekt gegen die Plastikverschmutzung der Meere. Sie sammelt mit Gästen der von ihr organisierten und geleiteten Schiffstouren Müll an Spitzbergens Stränden ein, dessen Analyse wichtige wissenschaftliche Daten liefert. Birgit Lutz geht, wenn sie nicht gerade auf Reisen ist, in spannenden Vorträgen den Ursachen und Folgen des Klimawandels auf den Grund. Dabei setzt sie sich für den Schutz des arktischen Ökosystems ebenso ein, wie für die bedrohte Lebenswelt der Inuit.
Karl Mätzler ist Psychoanalytiker, Autor und Herausgeber von Fachpublikationen sowie Fotograf aus Leidenschaft. 2018 gründete er zusammen mit seiner Frau, Ruth Mätzler, die Salzburger Galerie extrazimmer, in der er als Ergebnis zahlreicher Reisen rund um den Globus auch immer wieder eigene Arbeiten zeigt. Ein Höhepunkt seiner Beschäftigung mit sich wandelnden geografischen Formen, mit Wasser, Gestein und (Gletscher-)Eis war die Teilnahme an einer Fotoexpedition in die Antarktis im Jahr 2019.
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